Axolotl

 

Zu Beginn des Schuljahres 2019/20 haben Schülerinnen und Schüler der GEO Natur AG u.a. ein Aquarium für drei Axolotl eingerichtet.

Die drei kleinen Wassermonster namens „Oreo“, „Fanny“ & „Penny“ fühlen sich bisher sehr wohl und paddeln und schweben durch ihr neues Zuhause.

Dezember 2020

Mittlerweile fühlen sich die drei so wohl, dass sie sich dachten da geht noch mehr – und siehe da…

Jetzt sind es etwas mehr:

Wo kommen die eigentlich her ?

Der Axolotl (Ambystoma mexicanum) ist ursprünglich in Mexiko – genauer in den verbliebenen Seeresten des Xochimilco in der Nähe von Mexiko City – beheimatet. Dort ist er aber zunehmend vom Aussterben bedroht und es ist nicht gesichert, ob diese Art in freier Wildbahn überhaupt noch existiert.

Unsere Axolotl stammen aus einer Nachzucht und haben unterschiedliche Farbgebungen. Man unterscheidet die Wildlinge („Fanny“ & „Penny“), mit hell bis dunkelgrauer Färbung und dunkel violetten Kiemen – angepasst an ihre ursprüngliche felsige Heimat – von den Weißlingen („Oreo“), die weiß bis rosa gefärbt sind und intensiv rosafarbene Kiemen besitzen. Es gibt aber auch noch weitere Farbvarianten, die durch die unterschiedliche Verteilung der drei Typen von Farbzellen (Chromatophoren) der Haut entstehen. Es gibt Melanophoren (dunkles Pigment), Xanthophoren (gelbes Pigment) und Iridophoren (reflektierendes weiß-silbriges Pigment).

Der „Menüplan“ und die „Wohnungseinrichtung“

Auf dem Speiseplan stehen bei unseren Axolotln rote Zuckmückenlarven, Regenwürmer und spezielle Axolotl-Pellets (Trockenfutter). Sie würden auch Maden, Asseln, Wasserflöhe, Tubifex oder Kleinstfische nicht verschmähen. Wir füttern unsere Axolotl gerne mit der Hand bzw. Pinzette und behalten so einen guten Überblick über die Menge, die jeder zu sich nimmt. Die Axolotl sind nicht scheu und kommen gerne – natürlich besonders gerne wenn Futter im Spiel ist – an die Hand heran geschwommen. Hier ist aber besondere Hygiene gefordert, damit keine Bakterien eingeschleppt werden.

Axolotl zerlegen hin und wieder ihre schöne Einrichtung, das bedeutet, dass sie Pflanzen herausziehen, ihre Höhle umdrehen oder das Thermometer von der Wand rupfen…

Das Interesse an einer schönen Aquariumeinrichtung liegt eher beim Betrachter. Benötigt werden aber Versteckmöglichkeiten, die man schnell durch umgedrehte Blumentöpfe oder eine stellenweise etwas dichtere Bepflanzung erreicht. Grundsätzlich sind Axolotl in ihrer Heimat Höhlenbewohner und dämmerungsaktiv, daher mögen sie auch nicht so gerne helles Licht. Zu warm mögen sie es auch nicht gern. Ab 22°C – der Wohlfühltemperatur in unseren Klassenräumen – sind sie sehr gestresst und wünschen sich sehnlichst eine Abkühlung. Auf Dauer darf die Temperatur nicht in diesem Bereich liegen!

Warum ausgerechnet Axolotl?!

Axolotl sind ausgesprochen spannende Tiere mit vielen Besonderheiten.

Für Amphibien, zu denen der Axolotl zählt, ist eigentlich eine Metamorphose – also eine Umwandlung von im wasserlebenden, über Kiemen und Haut atmenden Larven zu lungenatmenden an Land lebenden ausgewachsenen Tieren – typisch. Bekanntes heimisches Beispiel ist der Grasfrosch, der sich zunächst als Kaulquappe im Wasser und im weiteren Verlauf zu einem teilweise an Land lebenden Frosch entwickelt.

Der Axolotl ist quasi in seinem Larvenstadium stecken geblieben und hat sich nicht weiter entwickelt. Er kann sich selbst aber in diesem „Larvenstadium“ bereits fortpflanzen. Man kann durch Zugabe bestimmter Wachstumshormone diese Entwicklung künstlich herbeiführen. Dann entsteht ein landlebender Salamander.

Nach dem Tierschutzgesetz ist es jedoch strengstens verboten, außerhalb von angemeldeten Forschungsprojekten eine derartige Umwandlung herbeizuführen. Gibt man die Hormone zum falschen Zeitpunkt oder der falschen Menge sterben die Tiere qualvoll an einer Fehlentwicklung!

Besonders bemerkenswert ist auch die hohe Regenerationsfähigkeit des Axolotl. Er kann bestimmte Körperteile nach einer Verletzung wieder nachwachsen lassen. Verliert er beispielsweise ein Vorderbein durch einen Fressfeind, kann er dieses innerhalb von 90 Tagen neu bilden. Genauso die Kiemenäste oder Teile des Herzens und des Gehirns. Diese Fähigkeit macht ihn zu einem sehr beliebten Foschungsobjekt an den Universitäten. Die Vorstellung die Eigenschaft der Regeneration auch im medizinischem Bereich nutzen zu können, ist natürlich für viele interessant. Darum werden das Zellwachstum und der entsprechende Steuerungsprozess des Axolotl intensiv erforscht.

Aber der eigentliche Hauptgrund für die Anschaffung liegt natürlich in seiner Fähigkeit, durch sein fröhliches Grinsen und sein ruhiges Auf- und Abschweben, den Betrachter ebenfalls in einen fröhlichen und entspannten Zustand zu versetzen.

Werden das auch mal mehr?

Vielleicht! Wir sind nicht 100% sicher, ob wir mit unsere Prognosen bezüglich der Geschlechtsbestimmung richtig liegen. Dafür sind unsere Axolotl noch etwas zu jung. Mit 8 bis 14 Jahren werden die Axolotl geschlechtsreif. In der Natur liegt die Paarungszeit im Februar, wenn in den Bergen der Schnee schmilzt und kühles Tauwasser die Wassertemperatur der Seen vorübergehend deutlich absenkt. In Aquarien kann es auch zu sonstigen Zeiten zur Fortpflanzung kommen. Nach der Befruchtung schlüpfen die Larven sehr temperaturabhängig, nach ca. 15 bis 20 Tagen Embryonalentwicklung.

Grundsätzlich ist also eine Vermehrung im Aquarium möglich.