Weshalb werden iPads eingeführt?
Die Integration von iPads in den Unterricht des 7. Jahrgangs am Gymnasium Eversten verfolgt das Ziel, Schülerinnen und Schüler auf die Anforderungen einer zunehmend digitalisierten Welt vorzubereiten. Dabei orientieren wir uns an der Strategie der Kultusministerkonferenz (KMK) „Bildung in der digitalen Welt“ sowie an etablierten pädagogischen Modellen wie dem 4K-Modell und dem SAMR-Modell. Wir möchten Ihnen hierzu an dieser Stelle einen Überblick über diese wesentlichen Grundlagen geben.
Pädagogische und didaktische Zielsetzungen
Unsere pädagogische Zielsetzung besteht darin, die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler Schritt für Schritt an die Fähigkeiten der Kinder anzupassen und somit zu fördern. Jedes Kind bringt unterschiedliche Voraussetzungen im Umgang mit Medien mit, sodass wir insbesondere digitale Werkzeuge sukzessiv nutzen, um einen sicheren und verantwortungsvollen Umgang gemeinsam zu erarbeiten. Im Konkreten schauen wir uns Informationen und ihre Quellen kritisch an, bewerten diese und leiten daraus Informationen für eigene Präsentationen ab.
Wir denken den Unterricht neu, indem wir uns als Lehrkräfte als Lernbegleiter und Moderatoren sehen, und somit die Aktivität der Schülerinnen und Schüler in den Mittelpunkt rückt. Der Einsatz der iPads ermöglicht so vielfältige Lernmethoden, die auf die individuellen Bedürfnisse der Lernenden eingehen und somit den Lernerfolg steigern können.
Bezug zur KMK-Strategie „Bildung in der digitalen Welt“
Die KMK betont die Notwendigkeit, digitale Kompetenzen frühzeitig zu vermitteln, um Schülerinnen und Schüler auf die Herausforderungen der digitalen Gesellschaft vorzubereiten. Es werden sechs verbindlich zu fördernde Kompetenzbereiche definiert:
- Suchen, Verarbeiten und Aufbewahren von Informationen: Die Fähigkeit, relevante Informationen zu finden, kritisch zu bewerten und sicher zu speichern.
- Kommunizieren und Kooperieren: Effektive Nutzung digitaler Medien zur Kommunikation und Zusammenarbeit.
- Produzieren und Präsentieren: Erstellung und Darstellung eigener digitaler Inhalte.
- Schützen und sicher agieren: Bewusstsein für Datenschutz und sichere Nutzung digitaler Medien.
- Problemlösen und Handeln: Anwendung digitaler Werkzeuge zur Lösung von Problemen.
- Analysieren und Reflektieren: Kritische Auseinandersetzung mit digitalen Medien und deren Auswirkungen.
Durch den Einsatz von iPads im Unterricht adressieren wir gezielt diese Kompetenzbereiche und ermöglichen den Schülerinnen und Schülern, die erforderlichen Fähigkeiten praxisnah zu erwerben.
Das 4K-Modell
Das 4K-Modell beschreibt vier zentrale Kompetenzen, die für das Lernen im 21. Jahrhundert essenziell sind:
- Kollaboration: Zusammenarbeit in Teams zur Erreichung gemeinsamer Ziele.
- Kommunikation: Klarer und effektiver Austausch von Informationen.
- Kreativität: Entwicklung neuer Ideen und innovative Problemlösungen.
- Kritisches Denken: Analytisches Hinterfragen und reflektiertes Urteilen.
Der Einsatz von iPads fördert diese Kompetenzen, indem beispielsweise die Zusammenarbeit über digitale Plattformen erleichtert wird, kreative Anwendungen zur Verfügung gestellt werden und der Zugang zu vielfältigen Informationsquellen ermöglicht werden, die kritisch bewertet werden können.
Das SAMR-Modell
Das SAMR-Modell beschreibt vier Stufen der Integration digitaler Technologien im Unterricht:
- Substitution (Ersetzung): Digitale Technologien ersetzen traditionelle Methoden, ohne grundlegende Veränderungen.
- Augmentation (Erweiterung): Digitale Technologien bieten funktionale Verbesserungen gegenüber traditionellen Methoden.
- Modification (Modifikation): Digitale Technologien ermöglichen signifikante Aufgabenveränderungen.
- Redefinition (Neudefinition): Digitale Technologien ermöglichen völlig neue Aufgaben, die zuvor undenkbar waren.
Besonders das SAMR-Modell beschreibt einen möglichen Weg in der Kompetenzbildung mit Medien. Den Lernenden des Schulsystems (Lehrkräfte und SuS) wird an unterschiedlicher Stelle ein Anknüpfungspunkt geboten, die Medien einzusetzen und die eigenen Kompetenzen zu erweitern. Während bei geringerem Kompetenzstand vorerst das iPad als Ersatz genutzt wird, können Medien in anderen Klassenstufen oder persönlichen Voraussetzungen die iPads anderweitig, vielfältig zum Einsatz kommen. Das SAMR-Modell kann somit aufeinander aufbauend gesehen werden, mit dem Ziel den Unterricht mit dem iPad weitgehend neu zu gestalten.
Vorteile des iPad-Einsatzes im Unterricht
- Individuelles Lernen: Schülerinnen und Schüler können in ihrem eigenen Tempo lernen und erhalten Zugang zu einer Vielzahl von Lernressourcen, die auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind.
- Aktualität der Informationen: Durch den Zugang zum Internet stehen stets aktuelle Informationen zur Verfügung, die den Unterricht bereichern.
- Multimediales Lernen: Die Integration von Videos, Audios und interaktiven Anwendungen spricht verschiedene Lerntypen an und fördert das Verständnis komplexer Sachverhalte.
- Förderung der Eigenverantwortung: Die Nutzung von iPads ermutigt Schülerinnen und Schüler, Verantwortung für ihren eigenen Lernprozess zu übernehmen und selbstständig zu arbeiten.
Systematische Medienerziehung
Die Einführung von iPads ist eingebettet in ein Konzept der systematischen Medienerziehung. Wir vermitteln den Schülerinnen und Schülern nicht nur den technischen Umgang mit den Geräten, sondern legen besonderen Wert auf Themen wie Datenschutz, Urheberrecht und die kritische Bewertung von Informationen. Ziel ist es, die Lernenden zu einem reflektierten und verantwortungsbewussten Umgang mit digitalen Medien zu befähigen. Hierzu bilden wir Schülerinnen und Schüler zu „Medienscouts“ aus, die jüngere Lernende in diesem Bereich beraten. Vorträge und Workshops zu Themen wie Cybermobbing oder Anzeichen für Suchtverhalten ergänzen unser Angebot.
Zusammenfassung
Die Integration von iPads in den Unterricht des 7. Jahrgangs stellt einen wichtigen Schritt dar, um Schülerinnen und Schüler auf die Anforderungen der digitalen Welt vorzubereiten. Durch die Orientierung an der KMK-Strategie sowie die Anwendung des 4K- und SAMR-Modells schaffen wir eine Lernumgebung, die den Erwerb zentraler Kompetenzen fördert und den Unterricht zeitgemäß gestaltet. Wir sind überzeugt, dass der gezielte Einsatz von iPads einen erheblichen Mehrwert für den Bildungsprozess darstellt und freuen uns darauf, gemeinsam mit Eltern und Schülerinnen und Schülern diesen Weg zu gehen.
Elternabend und Unterrichtsbeispiele
Organisation am GEO
Seit dem Schuljahr 2024/25 wird beginnend mit dem siebten Jahrgang das iPad sukzessive als verbindliches Lernmittel am GEO eingeführt werden. Das bedeutet, dass alle Schülerinnen und Schüler jedes zukünftigen siebten Jahrgangs mit Beginn des siebten Schuljahres ein iPad anschaffen werden.
Um im schulischen Alltag sinnvoll genutzt werden zu können, müssen alle iPads eingerichtet und mit MDM bespielt werden. MDM ist eine Abkürzung für „Mobile Device Management“. Damit ist eine Steuerungssoftware gemeint, mit deren Hilfe über das WLAN-Netzwerk die Geräte konfiguriert und durch die Schule verwaltet werden können. Auf diese Weise hat die Schule zum einen die Möglichkeit, Apps zentral für alle iPads oder für alle iPads eines Jahrgangs zu installieren. Zugleich ist es uns so auch möglich, Geräte während des Unterrichts einzuschränken. Während dieser Zeiten kann nicht auf private Apps wie z.B. Spiele zugegriffen werden, die Geräte können dann nicht als Privatgerät verwendet werden. Es kann nur auf solche Apps und Anwendungen zugegriffen werden, die durch die Fachlehrkraft zugelassen sind (siehe hierzu auch die FAQ).
Als Schule können wir die Einrichtung der iPads jedoch unmöglich selbst leisten. Deshalb arbeiten wir mit der Firma Bechtle zusammen, die auf diesen Service spezialisiert ist. Über den Online Shop von Bechtle werden die iPads auch bestellt werden können. Wer bereits ein iPad besitzt, kann auch dieses von Bechtle ins MDM aufnehmen lassen.
Elternarbeit
Uns ist es wichtig, die Eltern bei der iPad-Einführung von Anfang an mit ins Boot zu nehmen. Deshalb wird der Prozess mit mehreren Elternabenden flankiert, die zum einen der Information dienen, zum anderen aber auch die Möglichkeit bieten, Anregungen beizutragen und die Perspektive der Eltern in den Planungsprozess einzubringen.
iPad-Gruppe
Die Einführung der iPads bedarf jedes Jahr aufs Neue eines langen Vorlaufs. So müssen etwa der Bestellprozess geplant, Konzepte und Regeln für die Nutzung der Geräte im Unterricht entwickelt und Fortbildungen im Kollegium organisiert werden. Damit befasst sich an unserer Schule die iPad-Gruppe, die sich aus etwa zehn Kolleginnen und Kollegen zusammensetzt.
Regeln
Unter anderem hat die iPad-Gruppe auch für alle Schülerinnen und Schüler verbindliche Regeln erarbeitet, die die Einführung der iPads pädagogisch flankieren.

Links zum FAQ, Glossar, Bestellportal sowie zu Evaluationsergebnissen
Auf diesen Seiten finden Sie weitere Informationen zur Einführung der iPads am GEO:
- häufig gestellte Fragen (FAQ)
- Erklärung wichtiger Begriffe (Glossar)
- Weiterleitung zum Bestellportal (Bestellung)
- Evaluation 2024 (Ergebnisse)