Der 10. Jahrgang in den Bergen im Zillertal

4 Uhr morgens: Alle sind total müde und trotzdem voller Vorfreude. Nach ungefähr 15 Stunden Fahrt sind wir alle heil angekommen. Die 10a und die 10d wurden in Zell untergebracht, unsere Klassen, die 10c und die 10b, lebten für eine Woche in der „Kühlen Rast“ und im „Haus Waldfrieden“ in Gerlos im Zillertal. Abends wurden wir herzlich vom Herbergsvater in Empfang genommen und bezogen unsere Zimmer.

Am nächsten Morgen waren wir alle von der langen Busfahrt noch ein wenig müde, doch die Vorfreude auf das Skifahren überwog. Nach dem Frühstück nahmen wir unser Skimaterial, liefen zum Bus und fuhren mit dem Bus zur Gondel, was schon einige vor dem Skifahren ganz schön ins Schwitzen brachte. Oben auf dem Berg angekommen, wärmten wir uns als ganze Klasse durch verschiedene Übungen erst einmal auf. Ein paar Personen standen an dem Tag das erste Mal auf Skiern, auch ich (Neele), aber es machte bereits jede Menge Spaß. Danach wurden wir in verschiedene Gruppen aufgeteilt, da es auch Jugendliche gab, die schon öfter Ski gefahren waren, und manche waren schon richtige Profis. Diese Gruppen wurden dann entweder von Herrn Walles und Frau Sandfort, Jan und Theresa (unseren Bufdis und Helpis) oder von Michi, der die Skifahrt des GEO schon einige Male begleitet hat, angeleitet. Allerdings wurden die Leiter auch jeden Tag ausgetauscht, damit sie auch mal mit der Könnergruppe anstatt mit den Anfängern fahren konnten und umgekehrt. Gegen Nachmittag fuhren wir alle wieder mit dem Bus zurück zu unserem Haus  und hatten dann dort bis 18:30 Uhr Freizeit. Manche gingen spazieren gegangen, andere wollten sich von dem anstrengenden Tag einfach ausruhen. Doch rasch hatte sich direkt am ersten Tag eine Gruppe gebildet, die jeden Nachmittag Karten oder andere Spiele spielte, was sehr großen Spaß machte.

Für Montag, dem dritten Tag, wurde gegen 13 Uhr ein Sturm angekündigt. Wir fuhren erst einmal ganz normal los, machten eine Mittagspause und meine Anfängergruppe fuhr dann zum ersten Mal die blaue Anfänger-Piste hinunter. Unten am Lift dann der Schreck: Die Lifte und Gondeln wurden aufgrund des Sturms geschlossen. Uns blieben nur zwei Möglichkeiten: entweder zu laufen oder die Talabfahrt. Für meine Gruppe war das der 2. Tag auf Skiern und die Talabfahrt war für uns unvorstellbar. Doch mit Frau Sandfort und Theresa fuhren wir als ganze Gruppe die rote Talabfahrt hinuntergefahren, und dass dabei alle heile geblieben sind, hat uns alle richtig stolz gemacht!

Am Mittwoch wurden die Gruppen mit den Könnern und den fortgeschrittenen Anfängern zusammengelegt, sodass ein Könner mit jemandem aus der anderen Gruppe zusammenfuhr, was sehr hilfreich war, da man von den anderen sehr gut lernen konnte. Während die Anfänger immer schön ihre blaue Piste gefahren sind, machten die Könner das gesamte Skigebiet unsicher. Dies machte sehr viel Spaß und brachte viele schöne Erfahrungen.

Am Donnerstag fuhren beide Klassen in das andere Skigebiet nach Zell, in dem die anderen beiden Klassen ihre Woche verbrachten. Innerhalb von 90 Minuten waren alle da und die Lehrer waren sehr stolz. Dort verbrachten wir dann unsere Mittagspause auf einer Hütte, die einen wunderschönen Blick auf die Berge bieten konnte.

Obwohl wir Freitag zurückfahren sollten, verbrachten wir noch den ganzen Tag auf der Piste. Am Vormittag wurden wir in neue Gruppen eingeteilt und absolvierten eine Rallye, bei der wir unter anderem Schneekanonen zählten, zu den verschiedenen Hütten fuhren oder ein kreatives Gruppenbild mit wunderschönem Panoramablick schießen mussten. Gegen Mittag durften wir dann selbstständig in eigenen Freundschaftsgruppen fahren, wobei meine Gruppe nach Königsleiten fuhr und dort einen schönen Nachmittag verbrachte.

Die Könner fuhren eigentlich die ganze Woche mit dem Betreuer Michi gefahren. Also ich (Lynn) würde sagen, dass wir eigentlich keine Piste im Zillertal nicht gefahren sind. Egal, wie steil die schwarzen Pisten manchmal waren, jeder aus unserer Gruppe fuhr sie ohne groß zu überlegen hinunter, egal, wie spät es war, jeder von uns wollte noch eine Piste fahren, egal, wie das Wetter war, jeder wollte so viel fahren wie möglich. Das, finde ich, hat unsere Gruppe auch einfach ausgemacht, dieser Wille. Wir sind mit Michi auch in andere Skigebiete wie nach Zell gefahren, was uns allen sehr viel Spaß gemacht hat und was sehr abenteuerlich war. Wir haben aber auch die Technik beim Skifahren vertieft und geübt, so wie durch Übungen die Technik vom Carven gelernt, bis es jeder von uns perfekt konnte. Michi hat vor allem auch immer drauf geachtet, dass wir in keine gefährlichen Gebiete fuhren, und hat mit uns an einem Nachmittag sogar mit seinem eigenen Material einen kleinen Lawinenkurs gemacht und uns aufgeklärt, wie man bei einer Lawine zu handeln hat. Das fanden wir alle sehr hilfreich und interessant und vor allem nett von Michi, dass er uns das mit so viel Freude gezeigt und erklärt hat.

Wir sind in den Tagen auch sehr als Gruppe zusammengewachsen, dadurch, dass wir oft Übungen in Kleingruppen oder Paaren gemacht haben. So konnte man Tricks gemeinsam erlernen, was uns allen viel Spaß gemacht hat.

So in etwa lief dann jeder Tag bei uns ab, doch es wurde nie langweilig. Durch die verschiedenen Eumelgeschichten, dass jeder am Abend erzählt hat, was er an dem Tag erlebt hat und durch das Abendprogramm wurden die Tage abwechslungsreich gestaltet und auch auf der Piste passierte immer etwas Spannendes. Die Eumelgeschichten waren immer besonders lustig. Jeden Abend, wenn wir alle zusammensaßen, konnte man erzählen, wenn jemandem etwas Peinliches oder Dummes passiert war. Am Ende standen dann mehrere Geschichten zur Auswahl und man durfte abstimmen. Die Person, die am meisten Stimmen hatte, musste dann den nächsten Tag auf der Piste ein Kostüm tragen, wobei meine Klasse sogar zwei Kostüme hatte.

Auch wenn die Situation auf der ganzen Welt momentan sehr kritisch ist, sind wir sehr froh, dass wir trotzdem fahren und dadurch viele schöne Erfahrungen sammeln durften. Wir hatten riesiges Glück, nicht nur dadurch, dass wir jeden Tag schönes Wetter hatten und es keine schwerwiegenden Verletzungen gab, sondern eben auch, dass die Skifahrt nicht abgesagt wurde und wir alle gesund wiedergekommen sind.

Neele Schick und Lynn Kendziorra (10c)