Kunst

Bilder lesen können – Gestaltungen verstehen, erklären und erproben

In keiner Zeit vor der unseren hat es eine derartige Fülle bildlicher Eindrücke gegeben, in keiner Zeit vor unserer kommen sie in solcher Geschwindigkeit und Kurzlebigkeit auf uns zu. Diese vielen und schnellen visuellen Eindrücke wollen verstanden, bewertet, verarbeitet und bewusst genutzt werden.

Diese Lesefähigkeiten zu erwerben und selbst anwenden zu lernen, ist das Anliegen des Unterrichtes im Fach Kunst. Wir verstehen das Fach Kunst als zentralen und unverzichtbaren Bestandteil der ästhetischen und damit der allgemeinen Bildung. Im Unterricht wird der fachspezifische Umgang mit den Erkenntniswegen der Produktion und der Rezeption von Bildern (im umfassenden Sinne der visuellen Erscheinungen) vermittelt. Der Umgang mit künstlerischen Strategien und Konzepten sowie medialen Verständigungssystemen wird geübt und so wird kulturelle Teilhabe möglich.

„Zentraler Gegenstand des Faches Kunst sind Bilder, verstanden als umfassender Begriff für zwei- und dreidimensionale Objekte, Artefakte, visuell geprägte Informationen, Prozesse und Situationen visueller und weiterer sinnlicher Erfahrung. Sie beherrschen immer stärker das private und öffentliche Leben und haben entscheidenden Einfluss auf Meinungsbildung, Verständigung, Sinnfindung und Weltdeutung junger Menschen. Insbesondere sind es visuell geprägte Mitteilungen der Bereiche Bildende Kunst, Medien und Gestaltete Umwelt, die als künstlerische Weltdeutung sowie als Ausdruck von Interessen, Kräften und Beziehungen in der Gesellschaft in Gegenwart und Vergangenheit wirken. Den Bereichen werden Bilder als Unterrichtsgegenstände nicht aus rein fachwissenschaftlichen Gründen zugeordnet, vielmehr ist es der didaktische Blickwinkel, aus dem sie betrachtet werden.“ (KC Kunst Sek. 1 Gymnasien Niedersachsen, S. 5)

„Im Kunstunterricht kommen Fragen und Problemstellungen zum Tragen, die sich schwerpunktmäßig auf die Bildende Kunst beziehen, also auf Werke der Malerei, der Grafik und der Plastik, der performativen Darstellungsformen und ihre Zwischenbereiche sowie auf die künstlerische Fotografie, den künstlerischen Film und auf mediale Ausdrucksformen, aber auch auf Angewandte Kunst in den Bereichen Gestaltete Umwelt und Medien.“ (KC Kunst Sek. 2 Gymnasien Niedersachsen, S. 5)

„Denk- und Handlungsweisen im Fach Kunst initiieren kreative Prozesse, schärfen die ästhetische Wahrnehmung von eigenen und fremden Bildern, regen zu ihrem aktiven, kompetenten Gebrauch an und wecken dabei Freude und Genussfähigkeit. Gleichzeitig beleuchtet das Fach Kunst die Funktion von Bildern kritisch, macht ihre Wirkungszusammenhänge erkennbar und lässt dabei auch Manipulationsmöglichkeiten deutlich werden.“ (KC Kunst Sek. Gymnasien Niedersachsen, S. 6)

Die Prozesse bei der Erschließung der Werke und bei der praktischen Erprobung der künstlerischen Arbeitswege sind selbstreflexiv und haben dadurch immer auch einen emanzipatorischen Charakter.

Die eigene Identität, die Verschiedenheit der Identitätsentwürfe und Erfahrungen wie Fremdheit können im Zusammenhang des Kunstunterrichtes in besonderer Weise erschlossen werden.

„Das Fach Kunst thematisiert humane, soziale, religiöse, ökonomische, ökologische und politische Phänomene sowie auch Probleme der nachhaltigen Entwicklung und trägt mit dazu bei, deren wechselseitige Interdependenzen zu erkennen.“ (KC Kunst Sek. 2 Gymnasien Niedersachsen, S. 6)

Ausgehend von den im Unterricht thematisierten ästhetischen Phänomenen bieten sich vielfältige Gelegenheiten zu fächerverbindendem und fächerübergreifendem Unterrichten.

Der Besuch außerschulischer Lernorte wie Museen und Ausstellungen ist aus unserer Sicht unentbehrlich, um weitergehende Kontexte zu erschließen und neue Blickrichtungen zu entwickeln.

Leistungsbewertung/Gewichtung

Bewertungen Kunst in der Sekundarstufe I (Jgg. 5-10)
Klasse/nAnteil PraxisAnteil TestAnteil Mitarbeit
5/675%10%15%
7/860%15%25%
950%20%30%
1040%30%30%

Bewertungen Kunst in der gymnasialen Oberstufe (Jgg. 11-13)
JahrgangAnteil Praxis (gemeinsame Aufgaben)Anteil
Klausuren
Anteil Mitarbeit
im Unterricht
Anteil Werkstattprojekte (Theorie ODER Praxis, individuell)
1120% (im Halbj. ohne Werkstatt 35%)30%30% (im Halbj. ohne Werkstatt 35%)20%
1220%25% (bei zwei Klausuren 35%)30%25% (bei zwei Klausuren 15%)
1320%25%30%25%
Je nach Intensität, Anspruch und Dauer der Werkstattphase können 5% zwischen Praxis und Werkstatt geschoben werden.