Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Lehrkräfte, liebe Eltern,
vor 76 Jahren befreiten sowjetische Soldaten das Vernichtungslager Auschwitz. Hier ermordeten die Nationalsozialisten zwischen 1940 und 1945 mehr als eine Million Menschen. Seit 1996 gedenkt Deutschland am 27. Januar offiziell der Opfer des Nationalsozialismus.
Die Geschichts-AG möchte diesen Gedenktag zum Anlass nehmen, um über die Verbrechen der Nationalsozialisten, das Vorgehen in Oldenburg und die lokale Erinnerung daran zu informieren.
Wie im gesamten Bundesgebiet kam es auch in Oldenburg am 9./10.11.1938 zu gewaltsamen Ausschreitungen gegen die jüdische Bevölkerung, privates und geschäftliches Eigentum wurde zerstört und jüdische Kultureinrichtungen wurden angegriffen.
Die Synagoge der jüdischen Gemeinde, die in der Peterstraße stand, und an deren damaligen Standort heute ein Mahnmal erinnert, wurde Opfer der nationalsozialistischen Ausschreitungen und ging in Flammen auf. Die männlichen Mitglieder der jüdischen Gemeinde wurden am 9.11.1938 verhaftet und am 10.11.1938 in aller Öffentlichkeit von der Polizeikaserne durch die Innenstadt zum Gerichtsgefängnis getrieben. Einen Tag später wurden die Oldenburger Juden hauptsächlich in das KZ Sachsenhausen deportiert, die meisten wurden nach einer kurzen Inhaftierung wieder entlassen.
Doch für die meisten Oldenburger Familien, soweit sie nicht kurz nach den Ereignissen im November 1938 ins Ausland flohen, war dies erst der Beginn von staatlich organisierter Ausgrenzung, Verfolgung, Deportation und Ermordung. Sowohl diejenigen, die in Oldenburg oder der näheren Umgebung blieben, als auch diejenigen, die sich in eine vermeintliche Sicherheit in den angrenzenden Niederlanden begaben, wurden im späteren Verlauf in Vernichtungslager wie Auschwitz, Sobibor oder Treblinka deportiert und fanden dort den Tod.
Schülerinnen und Schüler porträtierten bereits im November 2020 in kurzen Videos einige Lebensgeschichten und erstellten sogenannte „hängende Stolpersteine“.
Auf den folgenden Webseiten finden sich weitere Informationsmöglichkeiten:
Das ehemalige Vernichtungslager Auschwitz lässt sich virtuell erkunden.
Auf der Internetpräsenz der Internationalen Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem kann man der Opfer des Holocausts gedenken.
Das Arolsen Archiv arbeitet außerdem daran, dass kein Opfer vergessen wird. An der Errichtung eines digitalen Denkmals kann man sich ebenfalls beteiligen. Die Tagesschau berichtete am 21.01.2021 über diese Initiative.