Im Dezember hatte sie Geburtstag – am 5.12. 2014 wurde die Ruderriege des Gymnasiums Eversten Oldenburg aus der Taufe gehoben.
An diesem Tag unterschrieben der damalige Vorsitzende des Oldenburger Rudervereins (ORVO), Ulli Pohland, und der Schulleiter des Gymnasiums Eversten (GEO), Andreas Jacob, im Beisein des Protektors Ulf Rosenfeld und seines Stellvertreters Andreas Walles die Gründungsurkunde. In dieser ist unter anderem die besondere Konstruktion der Ruderriege festgehalten. Einerseits ist sie Teil der Schule – finanziell wie personell wird sie von dieser gestützt. Gleichzeitig ist sie laut Vereinssatzung Teil des ORVO. Damit können ihre Mitglieder das Bootshaus und die Boote nutzen, müssen aber keine finanziellen Rücklagen für den Kauf von Booten bilden.
Der 5.12. 2014 kann jedoch nicht als Geburtsstunde des Ruderns am GEO gelten. Bereits im Sommer 2009 gab es erstmals das Angebot einer AG. Trainiert wurde nur einmal in der Woche und die Gruppe hatte selten mehr als 15 Mitglieder.
Mit Gründung der Ruderriege sollte das Angebot für die GEO-Schüler deutlich breiter werden. Die Boote werden jetzt an zwei Nachmittagen zu Wasser gelassen. An Land besuchen wir u. a. den Kramermarkt – wenn dieser nicht wie in 2019 genau in den Herbstferien liegt – oder gehen Bowlen.
Ruderisch blicken wir auf zwei Höhepunkte des Jahres 2019 zurück. Neben der Teilnahme an der Stadtmeisterschaft rudernder Schulen in Oldenburg, auf der wir in fast allen Wettkampfklassen die Sieger stellen konnten, fuhren wir auf unsere zweite Wanderfahrt. In sechs Tagen ging es mit immerhin 23 Teilnehmern und drei erwachsenen Begleitpersonen 107 km die Weser runter von Holzminden bis nach Vössen. Vom ersten bis zum letzten Tag hatten wir einen Riesenspaß – im Boot, bei Landausflügen aber auch beim Kochen und sogar der alltäglichen Bootshausreinigung. Einen gewichtigen Anteil daran hatte natürlich auch das gute Wetter. Bei unserer Rückkehr konnten die Teilnehmer nicht nur Hornhaut an den Händen vorweisen, ihnen waren vom häufigen Baden in der Weser auch Schwimmhäute zwischen den Zehen gewachsen. Befürchtungen, dass das Zusammenleben von Teilnehmern der Jahrgänge 7 bis 10 schwierig werden könnte, lösten sich schon am ersten Tag in Luft auf. Es war einfach nur toll, wie sich die Älteren um die z. T. deutlich jüngeren Mitruderer kümmerten und sich in der Gruppe ein unglaublich freundliches Miteinander entwickelte.
Die Planungen für unsere dritte Wanderfahrt im Juni diesen Jahres waren bereits weit fortgeschritten – gestern verfügte die Landesregierung wegen des Coronavirus das Aus für alle Schulfahrten bis zu den Sommerferien. Mist! – Aber vielleicht können wir ja im August noch auf Tour gehen.
Nach einigen Schnupperterminen im Frühjahr 2019 erhielten wir verstärkt Zulauf. Damit mussten wir unsere Ausbildung umstrukturieren. Die Protektoren leiten diese zwar weiterhin an. Ans Steuer gehen aber im Sinne des „Generationenvertrags“ die älteren Ruderriegenmitglieder – und dies mit großer Begeisterung.
Nicht mehr teilnehmen werden wir an „Jugend trainiert“. Das Feld des Leistungssports überlassen wir den großen Ruderriegen aus Osnabrück und Hannover. Damit müssen Mitglieder der GEO-Ruderriege jedoch nicht auf den Regattasport verzichten, sie können zusätzlich das Vereinstraining besuchen. Entscheiden sie sich dann für das Rennboot, treten sie zwar dem Hauptverein bei – die Aktivitäten der Ruderriege stehen ihnen aber weiterhin offen. Dass mit einer Konzeption, die den Breitensport eindeutig in ihren Fokus stellt, Schulrudern auch eine Plattform für den Leistungssport sein kann, belegen Teilnahmen unserer Ruderschüler an Landes- und auch Bundeswettbewerben.
Rudern ist am GEO angekommen. Dies zeigt mit aktuell fast 30 Aktiven die deutlich gestiegene Zahl der Ruderriegenmitglieder, darüber hinaus aber auch im vergangenen Jahr ein Oberstufenkurs sowie Prüfungen im Sport-LK.
Rudern am GEO mit dem ORVO ist eben eine richtig coole Sache!
Andreas Walles und Ulf Rosenfeld