Am 3. Juli von 15-18 Uhr findet auf dem Schulgelände unser Sommerfest statt! Herzlich eingeladen sind alle, die unter dem Motto „Wir sind bunt!“ einen fröhlichen Nachmittag am GEO verbringen wollen.
Unsere Klassen und Kurse bereiten Mittmach-Aktionen, Verkaufsangebote, kulinarische Köstlichkeiten und ein Bühnenprogramm vor. Die Erlöse des Festes gehen an die Shanti Leprahilfe, die das GEO seit vielen Jahren unterstützt. Shanti-Gründerin Marianne Großpietsch wird ebenfalls mit einem Stand vertreten sein. Dort freut sie sich auf Gespräche und bietet die stets beliebten Waren aus den Werkstätten von Shanti an, zum Beispiel Schmuck, Textilien, Dekoratives oder Papierprodukte.
Wer mehr über Shanti erfahren möchte, findet Informationen auf der Homepage der Organisation sowie nachfolgend im Bericht einer ehemaligen GEO-Schülerin, die kürzlich zum zweiten Mal vor Ort in Kathmandu war. Sie schildert eindrucksvoll, wie sich Shanti in den Dienst unzähliger Menschen stellt, die in Nepal schlimme Not leiden und sonst niemanden haben, der sie daraus befreien könnte.
Beitrag: M. Brünink
Ein Bericht aus Nepal von Ahlke Kip:
Es ist mein dritter Besuch in Nepal und immer wieder bin ich von Neuem fasziniert von diesem Land. Ein Land, in dem man an fast jedem Ort auf Armut und Schmutz trifft und doch ist es nicht das, was einem in Erinnerung bleibt. Es sind die Freundlichkeit der Menschen, ihre Freude, wenn man sich mit ihnen unterhält, ihr Lebensmut und ihre bewundernswerte Fähigkeit, sich mit dem zu arrangieren, was sie haben. Und dann gibt es auch wieder die Gefühle, die einen überwältigen, wenn man das Shanti Sewa Griha Gelände am Rande von Kathmandu betritt. In unmittelbarer Nähe der Slums ist hier ein bunter Ort der Fröhlichkeit, Hoffnung und Gemeinschaft, der einen immer wieder tief zu bewegen weiß.
Neben dem, was mir bisher über die täglichen Tätigkeiten von Shanti bekannt war – Waisenhaus, Kindergarten, Schule, Krankenhaus – durfte ich bei diesem Aufenthalt einiges von dem kennenlernen, was Shanti darüber hinaus in ganz Nepal leistet. Frei nach dem Motto „wo Hilfe benötigt wird, wird Hilfe geleistet“. Täglich fährt ein Team in die umliegenden Slums in Kathmandu und verteilt Essensportionen, die bei Shanti zubereitet und abgepackt werden. Die meisten Kinder des Slums sind dabei schon bekannte Gesichter, da viele von ihnen bei Shanti eine kostenlose Schuldbildung erhalten. Während die Welt am 06. Februar dieses Jahres in die Türkei und nach Nordsyrien blickte, war den allermeisten nicht bekannt, dass es einige Tage zuvor auch in Nepal wieder Erdbeben gegeben hatte, die im Osten des Landes viele Gebäude zerstört haben. Um den Menschen ein Dach über dem Kopf zu verschaffen, wurden bei Shanti mit Spendengeldern schnellstmöglich große Zelte gekauft, die über das Militär in die Erdbebengebiete geschafft wurden.
An unserem vorletzten Tag in Nepal konnten wir mit auf ein „Medical Camp“ fahren, welches von Shanti gemeinsam mit zwei deutschen Ärztinnen organisiert wurde. Mit dem Shanti-Schulbus ging es eine Stunde in einen Vorort von Kathmandu, wo Männer, Frauen und Kinder unter härtesten Bedingungen in Ziegeleien arbeiten und auch leben. Eine Arbeit, die Menschen annehmen, wenn sie sonst keine Wahl haben, die Kinder nicht verschont und die sichtbar die Körper kaputt macht. Ein Ort, für den man den Begriff moderne Sklaverei in den Mund nehmen darf. An diesem Tag sollten die Menschen kostenlose medizinische Versorgung erhalten und so wurde der Shanti Schulbus gefüllt mit Allgemeinmediziner:innen, Physiotherapeutinnen, Zahnärztinnen und Pflegepersonal neben uns Freiwilligen. An einem Tag wurden knapp 750 Personen in improvisierten Behandlungszimmern versorgt, 250 davon Kinder. Alle wurden gescreent, mit selbst hergestellter Aufbaunahrung, Wurmmitteln, Vitaminpräparaten und Zahnputzutensilien versorgt sowie notwendigen individuellen Medikamenten. Akute Fälle wurden gelistet und auf Kosten von Shanti in ein Krankenhaus gebracht. Wir haben schlecht verheilte Brüche, Hauttuberkulosen, bakterielle Infektionen und schwere Pilzinfektionen gesehen. Krankheitsbilder, wie man sie in Deutschland so nicht sehen würde. Ganz zu schweigen von der schweren Karies, den Wurmbäuchen, den vielen Läusen und der allgegenwärtigen Mangelernährung. Ein Tag, der für uns Freiwilligen sehr aufwühlend und intensiv war und der für Shanti ein regelmäßiges Programm darstellt.
All diese Dinge wurden von Shanti im Laufe der Zeit übernommen, schlicht und ergreifend, weil der Bedarf so groß ist und der Staat sich nicht ausreichend kümmert. Und all diese Dinge werden über die alltägliche Arbeit in Kathmandu hinaus mit allen vorhandenen personellen und finanziellen Möglichkeiten realisiert. Aber auch auf dem Gelände von Shanti selbst in Kathmandu gab es wieder viel Spannendes und auch Schönes zu erleben. In der Klinik wird aktuell ein gynäkologischer Untersuchungsraum eingerichtet. Eine 18-jährige Näherin von Shanti aus dem Umland, die hochschwanger mit ihrem zweiten Kind war, wurde mit viel Nachdruck bei Shanti aufgenommen, damit sie dort in Ruhe ihr Kind zur Welt bringen konnte und nicht auf dem Fußboden schlafen und sich bis zur Geburt noch um den Haushalt ihrer Familie kümmern musste. Außerdem gibt es ein neues Freiwilligenhaus, welches sich unmittelbar auf dem Shanti Gelände befindet und in dem die Freiwilligen gemeinsam untergebracht sind (ehemalige GEO Schüler:innen natürlich auch immer gerne gesehen!). Nebenan in der Straße hat Shanti einen kleinen Laden angemietet (wenn man von kleinem Laden in Nepal spricht, dann meint man in der Regel einen Raum hinter einem Garagentor), der als Café eingerichtet wurde. Hier kocht Rovi, der selbst bei Shanti aufgewachsen ist, allerlei Köstlichkeiten für die Freiwilligen und alle anderen Personen, die sich im Café niederlassen. Auch die Wände des Cafés und der Gynäkologie wurden wie die allermeisten Wände bei Shanti liebevoll von den Maler:innen gestaltet, die zum Teil schwer gehandicapet sind. Wir hatten das Vergnügen, diese Maler:innen zu porträtieren, damit in Zukunft jeder sehen kann, welche Gesichter hinter den Bildern stecken. Wie auf den Fotos unschwer zu erkennen ist, sind wir hier auf viel Stolz gestoßen und große Freude, Anerkennung für die eigene Leistung zu bekommen.
Durch meine eigenen Erfahrungen in Nepal und bei Shanti freue ich mich umso mehr, dass nach der Covid-bedingten Pause der Nepaltag wieder stattfindet und es dieses Jahr ein Sommerfest zugunsten von Shanti geben wird. Allen Schüler:innen, Lehrkräften, Eltern und externen Besucher:innen kann ich nur ans Herz legen, sich mit allen möglichen Kräften für ein tolles Fest zu engagieren und Shanti durch Spenden und Ihren Besuch beim Sommerfest zu unterstützen.
Beitrag: A. Kip
Titelbild: A. Kip