Im Oktober 2021 gab es gute Nachrichten für das Gymnasium Eversten Oldenburg. Neben den Sportarten Basketball und Schwimmen ernannte das Kultusministerium das GEO zur Partnerschule des Leistungssports für Handball. Nachdem zunächst der Handballsport im Sinne eines breitensportorientierten Angebots wiederaufgenommen wurde, folgt nun auch der Startschuss für elf Schülerinnen und Schüler, die das Frühtraining am GEO als zusätzliche Trainingseinheit zur Ergänzung ihres Trainingspensums und ihrer handballspezifischen Förderung nutzen wollen.
Jeden Donnerstagmorgen stehen die jungen Sportlerinnen und Sportler der Jahrgänge 2006 bis 2011 pünktlich und umgezogen zum Trainingsstart in der Sporthalle am Brandsweg. Dort erwartet sie fröhlich und motiviert der eigens engagierte Trainer Benjamin Storz. „Es ist eine Freude, diese engagierten, jungen Sportler nun auch morgens in der Halle zu erleben,“ freut sich Storz über die hohe Motivation. Hier wird gerannt, an technischen Fertigkeiten gefeilt sowie ein Beitrag zu einer verbesserten Athletik geleistet. „Ohne diese zusätzliche Trainingseinheit ist man in der Spitze kaum noch konkurrenzfähig,“ weiß Storz beim Blick auf die professionelle Konkurrenz aus Bremen oder Hannover einzuordnen. Schließlich werden dort 5-6 Trainingseinheiten pro Woche absolviert. „Jede zusätzliche Einheit pro Woche ist entscheidend in der Entwicklung der Talente,“ ist sich Storz sicher.
Demnach soll dieses Zusatzangebot lediglich einen weiteren Meilenstein setzen auf dem Weg, dem sich die Kooperationspartner des Leistungssportkonzepts verschrieben haben. Im Frühling 2021 setzten sich Vertreterinnen und Vertreter des HVNB, des GEO und der lokalen Vereine mit hervorstechender Jugendarbeit TvdH sowie VfL Oldenburg zusammen, um zu ergründen, wie sie dem hiesigen Leistungssport einen zusätzlichen Schwung geben könnten. Nicht einmal sechs Monate später waren Konzepte geschrieben und der Antrag auf die Aufnahme als Partnerschule des Leistungssports vom Nds. Sportbund genehmigt. „Es hat sich erfreulich schnell einiges bewegt,“ freut sich Christine Witte als Vertreterin des HVNB über die Partnerschaft, die von ihrer Initiative ausging. Schließlich befinden sich bei einer insgesamt schwindenden Anzahl von Vereinen, die sich der Förderung der Jugend in besonderem Maße widmeten, gleich zwei Vereine in Oldenburg, die sich in den letzten Jahren als Hochburgen in diesem Bereich herauskristallisiert haben. Nun sollen aus dieser günstigen Position Synergien entstehen, um den Nordwesten Niedersachsens als Standort für Handball im Leistungssport zu festigen und weiterzuentwickeln.
In diesem Zuge wurde im April 2022 bereits der Stützpunkt des HVN nach Oldenburg gelegt. Im Sinne der kurzen Wege zeichnet auch hier Benjamin Storz verantwortlich. Einig sind sich Storz und Jan Gaebel, als Vertreter der Schule, darüber, dass noch einiges entwickelt werden kann. Ein weiterer Termin für das Frühtraining ist angedacht – „Natürlich ist dabei stets auch die schulische Belastung der Kinder im Blick zu behalten. Der zeitliche Aufwand durch Sport und Schule sind nicht zu vernachlässigen,“ hebt Gaebel als schulischer Vertreter der Handballkooperation sein zentrales Augenmerk hervor. Ihm obliegt es, die schulische Belastung der SchülerInnen in enger Abstimmung mit eben diesen, Eltern und Lehrkräften im Blick zu behalten, mögliche Überlastungen frühzeitig zu erkennen und diesen entsprechend entgegensteuern zu können.
„Die ersten Eindrücke sind sehr positiv. Natürlich müssen sich noch einige Abläufe optimiert werden, um die Kooperation mit all ihren Möglichkeiten optimal auszunutzen,“ sind sich die Beteiligten einig. Zunächst einmal darf man jedoch mit dem Start in die Partnerschaft sehr zufrieden sein. Schließlich sind die neuen Möglichkeiten offensichtlich: „einen Zugewinn an handballspezifischen Fertigkeiten und Athletik einhergehend mit optimierter Belastungssteuerung,“ sieht auch Christine Witte als essentiell an, um junge Talente im Handballsport ideal auszubilden. Auch für die lokalen Vereine erhoffen sich die verantwortlichen Vereinsvertreter (Stephan Thüer, Abteilungsleiter Handball TvdH) sowie Kim Balthasar (Jugendkoordinatorin, VfL Oldenburg) einen zusätzlichen und vor allem nachhaltigen Schub für die künftige Entwicklung.
„Das GEO ist nun neben Schwimm- und Basketball- auch Handballstandort,“ freut sich Schulleiter Andreas Jacob, der von der Kooperation von Beginn an überzeugt war und seine volle Unterstützung zugesichert hat. Sofern alle Beteiligten an einem Strang ziehen, lässt sich einiges erreichen.
Foto: GEO
Text: Gaebel