Wir sind Saile aus Mexico, Georgina aus Argentinien und Diego aus Costa Rica und sind mit dem Rotary Club bzw. AFS nach Deutschland gekommen. Als wir hier angekommen sind, dachten wir: “Was für ein Abenteuer!“ Wir waren bereit, die deutsche Sprache, die Kultur und uns selbst zu studieren.
Am 03.08. bzw. 16.08.2018 sind wir in Frankfurt gelandet. Es war Sommer in Deutschland und wir haben in Oldenburg diese warmen Tage mit unseren Freunden am See und im Zentrum genossen. Unsere Freunde kommen aus Kolumbien, Mexiko, Argentinien und anderen Ländern und nehmen genau wie wir am Austausch teil. Jeder Tag war anders, immer eine neue Überraschung.
Am Anfang war es in der Schule sehr kompliziert mit der Sprache, weil wir kein Deutsch sprechen konnten. Wir finden die Schule sehr organisiert und gut ausgestattet. Die Lehrerinnen und Lehrer sind sehr nett und professionell. Wir haben drei unterschiedliche Klassen, in denen wir an unterschiedlichen Fächern teilnehmen: die 11b, die 11a und die 12. Klasse, in der wir am Spanisch Leistungskurs teilnehmen und uns auch auf spanisch mit den SchülerInnen unterhalten können. Darüber hinaus haben wir noch Deutschunterricht mit jüngeren Schüler*innen und Frau Unland, die auch unsere Klassenlehrerin ist.
In unserem Austauschjahr durften wir in unterschiedlichen Familien leben. Wir haben viel Glück gehabt, weil alle Familien immer nett waren und wir uns wie Zuhause gefühlt haben.
Wir sind viel gereist: Wir waren in Bremen, Köln, Bonn, Weimar, Hamburg, Berlin, Hannover, Leipzig, München und Hude. Unsere Lieblingsstadt ist Berlin, weil das Leben dort unglaublich frei ist. Berlin ist so anders, lebendig, schrill, bunt und mit so viel Geschichte verbunden, die uns sehr berührt hat.
Im Winter war es sehr kompliziert mit den kurzen Tagen. Das war komisch für uns. Am Anfang war es schwierig, auszugehen, aber mit Zeit wurde es immer besser.
Am meisten hat uns in Deutschland gefallen, dass wir uns ohne Angst frei mit dem Fahrrad oder dem Zug bewegen konnten. In Südamerika werden wir aus Sicherheitsgründen oft von unseren Eltern mit dem Auto abgeholt. Meinungsfreiheit und Reisen und ist sehr einfach in Deutschland.
Ein Austausch bedeutet, alles hinter sich zu lassen, um ein neues Leben zu beginnen. Wir mussten viele Sachen das erste Mal ausprobieren. Es bedeutete, unser Haus, unsere Familie zu verlassen, um neue Wege zu gehen. Es bedeutet Einsamkeit zu erleben, aber auch Geselligkeit und neue Freundschaften zu erfahren und genießen.
Ein Austausch bedeutet auch zurückzukehren in die Heimat, aber gleichzeitig mit neuen Ideen und positiven Gedanken über das eigene Land. Gleichzeitig ist da das Gefühl, bleiben zu wollen.
Ein Austausch bedeutet, in einer begrenzten Zeit Menschen und Orte kennenzulernen, die sich zu unserem neuen Zuhause entwickelt haben.
Ein Austausch ist nicht ein Lebensjahr, sondern ein Leben in einem Jahr. Vielen Dank an alle, die uns unterstützt haben!
Georgina, Saile y Diego