Angebot für Hörgeschädigte

Oberstufe für Hörgeschädigte

Die ganzheitliche Förderung von hörgeschädigten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ist ein wichtiges Anliegen der Bildungspolitik. Mit dem Aktionsplan Inklusion 2017/18 hat das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung für das Land Niedersachsen konkrete Schritte zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention formuliert. Unter anderem möchte der Aktionsplan dabei die Bedarfe der Kinder und Jugendlichen mit einer Hörschädigung berücksichtigt sehen und stellt ihre bestmögliche Förderung in den Mittelpunkt einer inklusiven Beschulung.

Im Kontext dieses Vorhabens hat das Gymnasium Eversten Oldenburg in enger Kooperation mit dem Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte (LBZH) Oldenburg und der Stadt Oldenburg ein bisher in Niedersachsen noch nicht verwirklichtes Angebot eingerichtet, das unter Bündelung aller vor Ort vorhandenen Ressourcen eine speziell auf die Bedürfnisse hörgeschädigter Schüler zugeschnittene gymnasiale Oberstufe anbietet.

Die Zusammenarbeit mit dem LBZH stellt die bedarfsgerechte Begleitung und Unterstützung Hörgeschädigter sicher. Dazu gehören die Nutzung der Angebote des pädagogisch-audiologischen Beratungszentrums des LBZH und die Beratungsangebote des Mobilen Dienstes Hören. Zudem ist in Zusammenarbeit mit dem LBZH ein Fortbildungssystem für die an der inklusiven Beschulung hörgeschädigter Schüler beteiligten Lehrkräfte eingerichtet worden.

Mit der Stadt Oldenburg steht uns ein bei der Schaffung der notwendigen räumlichen und technischen Voraussetzungen sehr interessierter und verlässlicher Schulträger zur Seite. Zum Schuljahr 2018/19 sind zunächst fünf Kursräume und ein Fachraum (Physik) hörgeschädigtengerecht saniert und ausgestattet worden, weitere Fachräume (Chemie, Biologie, Kunst und Musik) sowie Kursräume sollen folgen. Die Zielsetzung der Stadt Oldenburg besteht ausdrücklich darin, für eine möglichst hochwertige und nachhaltige räumliche und technische Ausstattung zu sorgen, die eine bedarfsgerechte Begleitung und Unterstützung aller hörgeschädigten Schüler in Oldenburg sicherstellt.

Mit der neuen Einführungsphase im Schuljahr 2018/19 (11. Jahrgang nach G9) hat die konkrete Umsetzung der Oberstufe für Hörgeschädigte am Gymnasium Eversten begonnen. Vier hörgeschädigte Schüler sind in die Einführungsphase eingetreten und besuchen zunächst gemeinsam den Unterricht einer Klasse, deren Lehrer differenziert fortgebildet und auf den Unterricht mit hörgeschädigten Schülern vorbereitet worden sind. Das Interesse dafür ist im Kollegium groß, zumal das Gymnasium Eversten schon seit langem hörgeschädigte Schüler beschult. Im Kursunterricht der folgenden Jahrgänge 12 und 13 werden die beteiligten Lehrkräfte möglichst in den Kursen eingesetzt werden, in denen die hörgeschädigten Schüler vertreten sind, während weitere Kollegen mit der neuen Einführungsphase in das System einsteigen.

Neben Spanisch bietet das Gymnasium Eversten in Absprache und Kooperation mit den anderen Oldenburger Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen Latein als neu beginnende 2. Fremdsprache an. Zudem werden die Stunden, die für die Förderung hörgeschädigter Schüler an der Schule zur Verfügung stehen, gebündelt, um zusätzliche Förderangebote zu schaffen.

Zusammenfassend arbeiten wir daran, die Qualität der bisher im Rahmen inklusiver Beschulung erfolgten Bildung hörgeschädigter Schüler noch mehr zu verbessern, indem wir ein speziell auf diese Schüler ausgerichtetes Angebot einer gymnasialen Oberstufe bereitstellen. Dieses zeichnet sich aus durch eine besondere technische und räumliche Ausstattung, besonders fortgebildete Lehrkräfte, die sich in ihrer Methodik und Didaktik an den speziellen Bedürfnissen hörgeschädigter Schüler orientierten, die enge Kooperation mit dem LBZH Oldenburg und ein im Rahmen der Oberstufenverordnungen möglichst optimales Fach- und Unterrichtsangebot.

Ansprechpartner:      Frau Harjes

Durchwahl:                 0441/5050272

E-Mail:                          hr@gymnasium-eversten.de