Drei Stunden mit Zirkel und Geo-Dreieck (Erfahrungsbericht zur Mathe-Olympiade)

Es war schon meine vierte Teilnahme an der Landesrunde der niedersächsischen Mathematik-Olympiade – aber mein allererster Besuch in Göttingen, wo die Landesrunde jedes Jahr ausgetragen wird. Denn in der dritten und vierten Klasse schreiben die teilnehmenden Kinder aus den Grundschulen ihre Klausuren noch an ihrem Wohnort und als ich im vergangenen Jahr in der 5. Klasse war, fand wegen Corona die Landesrunde komplett online statt. Auch in diesem Jahr haben die höheren Jahrgänge ihre Klausuren online geschrieben, darunter Elia Hornstein aus de 10. Jahrgang, der am Ende fürs GEO einen dritten Preis erreichte.

Nur für die 5. und 6. Klassen gab es in diesem Jahr eine Landesrunde in Präsenz an der Universität Göttingen – für alle Schülerinnen und Schüler aus diesen Jahrgängen die erste dort. Aus beiden Jahrgängen hatten sich insgesamt 104 Teilnehmende aus dem ganzen Land qualifiziert, darunter ein Quartett vom GEO: Anna Borchert, Jonte Rohmeyer, Jannes Fähndrich ich (aus der Klasse 6b).

Schon am Vortag bin ich mit dem Zug nach Göttingen gefahren. Es blieb noch ein bisschen Zeit, um mit meiner Mutter die Stadt anzugucken. Göttingen hat eine sehr schöne Innenstadt mit vielen alten Gebäuden! Als wir schon mal dort unterwegs waren, haben wir gleich geschaut, wo das Mathematische Institut und die Aula der Universität liegen. Dort mussten wir nämlich am nächsten Tag hin. Viele alte Gebäude der vor fast 300 Jahren gegründeten Universität sind in der Innenstadt verteilt.

Nach dem Frühstück ging es los Richtung Uni. Ich war ein bisschen aufgeregt, aber voller Vorfreude! Nach der Anmeldung gab es eine kurze Begrüßung im Hörsaal des Mathematischen Instituts. Anschließend ging es zur gegenüberliegenden Schule, dem Felix-Klein-Gymnasium, wo in mehreren Räumen schon die Klausuren bereitlagen. Einzige erlaubte Hilfsmittel waren Zirkel und Geo-Dreieck – und natürlich Stifte. Wir hatten drei Stunden Zeit, um die Aufgaben zu lösen. Die Aufgaben haben Spaß gemacht, zum Beispiel mussten wir aus acht Kindern die Zweierteams, Startorte und Platzierungen bei einer Rallye austüfteln.

Bei einem gemeinsamen Grillen auf dem Schulhof konnten danach die Teilnehmenden und ihre Eltern auf dem Schulhof entspannen. Eine ganze Oldenburger Gruppe saß an einem langen Tisch, zum Beispiel auch zwei Schüler vom AGO mit ihren Eltern. Anschließend gab es noch ein Rahmenprogramm im Institut, mit einem Spiele-Erfinder und der Vorstellung einer Online-Mathe-AG auf Youtube. Währenddessen wurden unsere Klausuren korrigiert.

In einer langen „Karawane“ liefen anschließend die gut 100 Teilnehmenden, ihre Eltern und das MoNi-Team durch die Fußgängerzone zur Uni-Aula. Dort fand die Siegerehrung statt. Leider habe ich in diesem Jahr knapp eine Einzelmedaille verpasst. Aber wir als Vierer-Team vom GEO haben dafür den 3. Platz in der Schulwertung errungen – und uns riesig gefreut. Das war super! Außerdem zählt ja auch der Olympische Gedanke: Dabeisein ist alles! Jonte und Jannes haben in ihren Jahrgängen sogar einen der zweiten Preise erreicht und Anna einen Anerkennungspreis. Am Ende sahen wir uns fast alle am Bahnhof wieder, um mit dem Zug zurück nach Oldenburg zu fahren.

Nachdem wir im letzten Jahr vom GEO insgesamt nur zu dritt bei der Landesrunde dabei waren, habe ich mich gefreut, dass wir dieses Jahr schon zu fünft waren. Vielleicht werden wir im nächsten Jahr noch mehr? Ich fand das Wochenende in Göttingen jedenfalls sehr schön und rechne und knobele auch im nächsten Jahr gerne wieder mit!

Von Hedda Stolz, 6b

Foto: Stolz

Das Gänseliesel ist das Wahrzeichen Göttingens. Es ist Tradition, nach einer Promotion an der Universität den Brunnen zu erklettern und der Figur einen Kuss aufzudrücken. Dafür erhält das Gänseliesel als Dankeschön einen Blumenstrauß. Davon abgesehen gilt ein „Kussverbot“.

Foto: Stolz

Das GEO-Quartett auf dem Wilhelmsplatz (vor der Uni-Aula, von links): Jannes, Anna, Hedda und Jonte.

Foto: Stolz

In der Uni-Aula: Zum 100. Geburtstag im Jahr 1837 bekam die Universität das Aula-Gebäude am Wilhelmsplatz gestiftet. Mit ihrem großen Festsaal ist sie bis heute ein zentrales Gebäude der Georg-August-Universität.

Foto: Stolz

In den Fachwerkhäusern an der Paulinerstraße wohnten früher Professoren der Universität. Im Hintergrund die Stadtkirche St. Johannis.